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Du möchtest dein Fitnessstudio-Abo kündigen?

Wir helfen dir bei der ausserterminlichen Kündigung deines Fitnessstudiovertrages.

Die Antwort im Detail

Wie sieht die Rechtslage bei der Kündigung deines Fitnessabos aus?

Fitnessstudios haben in der Regel in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ein eigenes Kündigungsrecht vertraglich geregelt. Doch nicht immer halten diese Klauseln einer gerichtlichen Überprüfung stand. Ein Vertrag mit einem Fitnessstudio ist ein auf Dauer ausgelegter Vertrag, ein sogenanntes Dauerschuldverhältnis. Dauerschuldverhältnisse dürfen wegen eines unzumutbaren, aussergewöhnlichen Umstands ausserordentlich und ohne Beachtung von Kündigungsfristen und –terminen gekündigt werden. Das Recht, aus einem wichtigem Grund zu kündigen, kann auch mit einem individuell geschlossenen Vertrag nicht beschränkt werden. Ein wichtiger Grund berechtigt den Kunden somit stets zur ausserordentlichen und fristlosen Kündigung des Fitnessvertrages, wenn diese Gründe weder selbstverschuldet sind, noch zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses vorhersehbar waren. Hier die wichtigsten Gründe für eine ausserterminliche Kündigung.

Du bist längerfristig krank und möchtest ausserterminlich kündigen:

Ein wichtiger Grund ist, wenn du aufgrund einer Erkrankung dauerhaft das Fitnessstudio nicht mehr benutzen kannst. Das Fitnessstudio darf die Vorlage entsprechender ärztlicher Bescheinigungen verlangen. Kürzere Krankheiten wie beispielsweise eine Grippe, fallen in deinen Risikobereich und stellen keinen wichtigen Grund für eine ausserordentliche und fristlose Kündigung dar.

Du musst berufsbedingt umziehen und möchtest ausserterminlich kündigen:

Ein Wohnortwechsel, der bei Abschluss des Fitnessstudiovertrages nicht vorhersehbar war, kann einen ausserordentlichen Kündigungsgrund darstellen, wenn dir aufgrund der Entfernung die Nutzung des Fitnessstudios nicht mehr zumutbar ist. Eine Distanz zwischen Fitnessstudio und Wohnort von mehr als 30 km gilt in der Regel als unzumutbar.

Du bist schwanger und möchtest ausserterminlich kündigen:

Ob eine nach Vertragsschluss eintretende Schwangerschaft eine ausserordentliche Kündigung rechtfertigt, ist rechtlich nicht restlos geklärt. Ein Gerichtsurteil von einer oberen Instanz zu dieser Fragestellung gibt es nicht. Wir empfehlen dir, die Allgemeinen Vertragsbedingungen (AGB) deines Fitnessstudios genau zu lesen. Manche Fitnessstudios lassen sich auf eine Pausierung des Fitnessabos bei Schwangerschaft ein. Zudem hilft in vielen Fällen ein klärendes Gespräch mit den Verantwortlichen des Fitnessstudios, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

Dein Fitnessstudio hat seine Leistungen gekürzt und du möchtest ausserterminlich kündigen:

Ein ausserordentlicher Kündigungsgrund kann vorliegen, wenn die Fitnessstudiobetreiberin oder der -betreiber ihre oder seine vertraglich geschuldeten Leistungen nicht erfüllt, indem  sie oder er z. B. Kurse ersatzlos streicht oder die Öffnungszeiten verkürzt. Allerdings ist erst bei besonders gravierenden Einschränkungen eine ausserordentliche Kündigung gerechtfertigt. Sind die Einschränkungen weniger schwerwiegend, kannst du eine Reduktion des Mitgliedsbeitrags verlangen.

Wie gehe ich vor, wenn ich mein Abo ausserterminlich kündigen möchte?

Fitnessstudioverträge haben keine besondere Form und können mündlich abgeschlossen werden. In der Regel gibt es jedoch vorformulierte Verträge, die Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und eine Hausordnung beinhalten. In welcher Form du deinen Vertrag kündigen kannst, ist ebenfalls in den AGB enthalten. Lies dort nach, was in deinem Fall erforderlich ist.
Liegt ein wichtiger Grund vor, warum du deinen Fitnessvertrag kündigen musst, solltest du innerhalb weniger Tage, nachdem du von dem Grund erfahren hast, deinem Fitnessstudio die ausserordentliche Kündigung mitteilen. Um den Erhalt der Kündigung nachweisen zu können, empfehlen wir dir, die Kündigung per Einschreiben an dein Fitnessstudio zu senden. Alternativ kannst du die schriftliche Kündigungserklärung persönlich im Fitnessstudio abgeben. Aus Beweiszwecken solltest du dir in diesem Fall vom Personal auf einer Kopie der Kündigung den Erhalt des Originals schriftlich (mit Datumsangabe und Unterschrift) bestätigen lassen. Das Fitnessstudio muss dir die Jahresgebühr anschliessend anteilsmässig zurückbezahlen.

Noch ein Tipp:

Fitnessstudioverträge sehen oft vor, dass sich der Vertrag nach Ablauf von 6 oder 12 Monaten automatisch verlängert, wenn nicht innerhalb der Kündigungsfrist (z.B. 1 Monat auf Monatsende) gekündigt wird. Diese Verlängerungsklausel ist rechtsgültig. Wichtig ist daher, dass du deine Kündigungsfristen stets im Auge behältst.

Um dir die ausserterminliche Kündigung zu erleichtern, haben wir dir eine Mustervorlage für ein Kündigungsschreiben angehängt.

Wichtige Dokumente
Vorlage Kündigung Fitnessstudiovertrag